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Immunadsorption als chronische Erhaltungstherapie bei NMOSD

Langzeiterfahrung über einen Zeitraum von mehr als 13 Jahren

Die Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankung (NMOSD) ist eine seltene, rezidivierende Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems, die hauptsächlich die Sehnerven und das Rückenmark betrifft. Die NMOSD-Pathophysiologie ist mit Autoantikörpern, speziell Anti-Aquaporin-4 (AQP4)-Immunglobulin-G (IgG)-Autoantikörpern, assoziiert. Die schnelle extrakorporale Elimination solcher Autoantikörper mit Apherese-Verfahren wie der Immunadsorption hat sich als wirksame Behandlung von NMOSD-Schüben erwiesen. Es fehlten bislang Daten zur Langzeitanwendung der Immunadsorption, um Schübe oder das Fortschreiten der NMOSD zu verhindern.

Das Ziel dieser Fallstudie war es, die Wirksamkeit und Sicherheit der „Erhaltungs-Immunadsorption“ zur Verhinderung des Wiederauftretens von NMOSD-Schüben bei Patienten zu bewerten, die auf andere Immuntherapien nicht ansprachen. Dazu wurde eine retrospektive Analyse von zwei Patientinnen mit schwerer NMOSD durchgeführt, bei denen konventionelle Immuntherapien keine Wirkung zeigten. Beide Patientinnen hatten auf die Tryptophan-Immunadsorption als Schubtherapie angesprochen und wurden anschließend mit zweiwöchentlicher Erhaltungs-Immunadsorption behandelt.

Die Tryptophan-Immunadsorption wurde als Erhaltungstherapie gut vertragen und führte zu einer klinischen Stabilisierung der zwei Patientinnen über einen Zeitraum von inzwischen mehr als acht Patientenjahren. Beide mit hochaktiver NMOSD, die zuvor auf eine medikamentöse Standardtherapie nicht angesprochen hatten.

 

Langzeiterfahrung über einen Zeitraum von mehr als 13 Jahren
Uni- oder bilaterale Sehstörungen bis hin zur Erblindung sind typische Symptome.